Pfr. Martin Dubberke
Zufriedenheit | Bild: Martin Dubberke

Zufriedenheit

Der Herr sprach: Ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen.
2. Könige 19,34

Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lukas 12,32

Ich wünschte mir bei all den Kriegen, die wir in unserer Welt haben, dass es genauso sein würde, wie es heute Morgen in der Losung steht. Schaut man sich nämlich die Verse um diesen Vers herum an, sieht man, was Gott wirklich getan hat. Er hat nämlich den König von Assyrien aufgefordert, nicht in diese Stadt einzuziehen, sie nicht mit Pfeilen zu beschießen. Und damit es daran auch keinen Zweifel geben kann, schlug Gott im Lager der Assyrer einhundertfünfundachtzigtausend Mann. Da blieb dem König nichts anders als der Abzug.

Wie anders ist heute die Situation? Die Bilder aus dem Sudan erschüttern uns. Die Bilder der zerstörten Städte in der Ukraine erschüttern uns. Die Bilder aller Kriege und kriegerischen Auseinandersetzungen oder der militärischen Bedrohungen lassen uns nicht unberührt. Sie hinterlassen Spuren bei uns.

Ich glaube nicht, dass Gott heute so einfach knapp zweihunderttausend Mann eines Heeres so über Nacht auslöschen würde. Aber dass er es einmal getan hat, ist auch für uns heute ein Zeichen, dass er keinen Krieg will, und dass er sich in das Geschehen einmischen kann.

Dass Gott den König von Assyrien von seinem kriegerischen Angriff abgehalten hat, lag aber auch daran, dass Hiskia zuvor, den Weg der Buße, der Umkehr beschritten hat. Er hatte seine Kleider zerrissen und sich einen Sack angelegt. Und Hiskia betete zum Herrn, dass die Stadt errettet würde.

Es sind dem also zwei Dinge vorausgegangen: Die Umkehr und das Gebet.

Es geschah also alles nicht im luftleeren Raum, sondern Umkehr und Gebet waren notwendig. Zur Umkehr gehört die Frage, was dazu geführt, hat, dass so ein mächtiges Heer vor den Toren der Stadt steht. Und es wird deutlich, welche Kraft das Gebet hat. Umkehr und Gebet bedeuten, dass ich mich in meinem Handeln ganz auf Gott ausrichte und das hat grundsätzlich eine Veränderung zum Guten zur Folge.

Mir persönlich hätte ja der Vers vor dem Lehrtext als Lehrtext deutlich besser gefallen:

Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch dies zufallen.
Lukas 12,31

Ich muss keine Reiche erobern, wenn ich mich nach seinem Reich richte, weil es die Orientierung in meinem Leben darstellt. Wenn ich nach Gottes Reich trachte, dann wird es mir auch gelingen, dass ich furchtlos leben kann, im Kleinen wie im Großen, im Öffentlichen wie im Persönlichen.

Mit dem Blick auf das Reich Gottes lassen sich auch Lösungen für meine Probleme finden, weil ich von vielem loslassen kann. Gott hat mich schon von vielen Sorgen befreit, so dass ich mich um das Eigentliche kümmern kann, aus dem heraus Zufriedenheit entstehen kann. Und welches Wort steckt denn in Zufriedenheit? Frieden. Innerer und äußerer Frieden. Und dafür bete ich. Und wenn Ihr das auch tut, wird es schon gelingen.

Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zu Losung & Lehrtext vom 20. April 2023

Pfr. Martin Dubberke
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