Lobt den Herrn, alle Völker! Rühmt ihn, ihr Nationen alle!
Psalm 117,1Die Menschen sprachen am Pfingsttag: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.
Apostelgeschichte 2,11
Heute Morgen darf uns wieder einmal bewusstwerden, dass Glaube nicht allein eine Privatsache für das stille Kämmerlein ist, sondern etwas, das alle Menschen miteinander verbinden kann, alle Völker, alle Nationen.
Gott ist der kleinste und zugleich größte gemeinsame Nenner, den alle Menschen, alle Völker, alle Nationen miteinander haben können. Er ist – man verzeihe mir – die Formel, auf die man sich immer verständigen könnte. Aber Gott wird an so vielen und vor allem an so entscheidenden Stellen außen vor gelassen oder instrumentalisiert.
Erinnern wir uns daran, als Russland in die Ukraine einfiel, was der ukrainische UN-Botschafter an dem Abend in der Sitzung gesagt hat. Er sagte, dass Kriegsverbrecher sofort in die Hölle fahren würden. Das ist – weiß Gott – kein Lob Gottes, aber es machte sofort deutlich, welche Dimension bei diesem Krieg noch im Spiel sein würde. Der ukrainische UN-Botschafter, erinnerte in diesem Moment sofort daran, dass hier ein Machthaber gegen die alle Völker verbindenden Spielregeln Gottes verstoßen hat und so etwas noch einmal auf einer ganz anderen Ebene Konsequenzen haben würde.
Gott verbindet alle Völker und Nationen und genau das ist die einzige Chance, die wir in dieser Welt haben, miteinander Frieden und Freiheit zu schaffen, sich darauf zu verständigen, dass wir diese Schöpfung nicht an die Wand fahren. Und schon allein um dieser Chance willen können wir Gott aus vollem Herzen laut loben.
Auch damit wird deutlich, dass der Glaube nicht nur für den individuellen Hausgebrauch gedacht ist, sondern in die Welt hinaus muss, weil er für die Welt, für die Völker, für die Nationen da ist, um sie zu verbinden, um eine Gemeinschaft zu bilden, um einander zu verstehen, obwohl wir verschiedene Sprachen sprechen, verschieden fühlen und denken.
Nationen, die miteinander Gott rühmen und loben, können nicht gegeneinander kämpfen. Völker, die miteinander Gott loben, fühlen miteinander und leben im Frieden. Und genau deshalb ist Glaube keine ausschließliche Privatsache. Wenn er wirken soll, muss er in der Welt gesehen und gefühlt werden.
Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 29. März 2023
Wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen wollen oder mit mir ins Gespräch kommen möchten oder ein Feedback zu meiner Predigt geben wollen, schreiben Sie mir bitte einfach eine kurze Nachricht: