Pfr. Martin Dubberke
Konfirmationsgottesdienst 2025 | Bild: Johannes Dubberke©

Von guten Mächten

Liebe Konfis mit Euren Eltern, Geschwistern, Großeltern, Familien und Freunden, vor ziemlich genau einem Jahr haben wir uns gemeinsam mit dem weltbesten Konfiteam auf eine spannende Erkundungsreise in die Welt des Glaubens begeben.

Viele Einheiten haben wir hier in dieser Kirche gemacht. Wir haben gelernt, wie so ein Gottesdienst funktioniert und welche Botschaften die liturgischen Farben für uns bereithalten.

Wir haben uns mit der Taufe beschäftigt. Schließlich seid Ihr zwar alle bei Eurer Taufe dabei gewesen, aber Ihr habt damals noch nicht aktiv „Ja“ zu ihr sagen können. Das macht Ihr heute mit der Konfirmation.

Wir haben uns damit beschäftigt, was es bedeutet, an Gott zu glauben, welche Konsequenzen das für unser Handeln und Zusammenleben haben kann – im Kleinen wie im Großen. Wir haben die Zehn Gebote, das Doppelgebot, die Goldene Regel bearbeitet und dabei festgestellt, dass es gar nicht zigtausende Seiten mit Gesetzen und Paragraphen braucht, um das friedliche Miteinander von Menschen auf der ganzen Welt miteinander zu regeln, weil die Zehn Gebote, das Doppelgebot und die Goldene Regel auch tausende von Jahren später noch alle Lebensbereiche mit weniger als einer Seite Text wundervoll ordnen und erleichtern können.

Wir haben miteinander die verschiedenen Dimensionen wahrgenommen, in denen unser Glaube wirksam werden kann, wie z.B. in der Diakonie. Das haben wir uns damals ganz genau angeschaut. Und wir haben uns auch angeschaut, was das für unseren Umgang mit der Schöpfung bedeutet, die uns Gott anvertraut hat, als Prof. Klaus Schäfer bei uns war, der uns erklärt hat, wie das Klima funktioniert und wir das dann ganz praktisch im Rahmen des Weltgebetstags mit einer Reise zu den Cookinseln verbunden haben und festgestellt haben, dass wir hier in unseren Bergen mit den Menschen auf den Cookinseln mehr gemeinsam haben, als wir auf den ersten Blick glauben würden. Naja, und dann haben wir auch noch die ökumenische Dimension mit dem Weltgebetstag in den Blick genommen.

Mit dem Konfi- und Libiteam habt Ihr am Anfang ein großartiges Gemeinschaftserlebnis gehabt, das Euch zusammengeschweißt hat. Und ich denke immer noch gerne an unser wundervolles Konfiwochenende in Riederau zurück, bei dem Ihr so zeigen konntet, was alles in Euch steckt, ein Wochenende, an dem wir die Konfisprüche ausgesucht haben und die Beichtbriefe geschrieben haben, ein Wochenende, das wir mit einem total berührenden Abendmahl miteinander abgeschlossen haben. Ihr seid mir echt ans Herz gewachsen. Ich habe das diese Woche noch einmal so sehr gemerkt, als ich vollkommen überraschend in unserem Klinikum gelegen habe und immer gehofft habe, dass ich zum Wochenende wieder rauskommen darf, wie sehr Ihr mir zusammen mit unserem großartigen KonfiTeam ans Herz gewachsen seid. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit.

Und heute schicke ich Euch, schicken WIR Euch mit Gottes Segen nach da draußen in diese vogelwilde Welt und hoffen, dass wir Euch durch den Glauben an den Dreieinigen Gott, an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, für diese Welt haben fitter machen können, damit Euer Glaube Euch auf diesem Weg durch das Leben begleitet, stärkt, Engel an Eure Seite stellt, Euch Orientierung gibt. Wir hoffen und beten, dass Ihr aus Euren Glauben ganz viel Kraft ziehen könnt, dass Ihr immer wisst, dass Ihr – egal wie beschissen es Euch gerade gehen möge oder diese Welt da draußen gerade sein mag – nie allein seid. Wer an Gott glaubt, wird nie allein sein auch in der größten Einsamkeit.

Ihr könnt Euch vielleicht noch daran erinnern, dass wir, als wir über den Psalm 23 – Der Herr ist mein Hirte – gesprochen haben, wir über Dietrich Bonhoeffer in den Blick genommen haben, der als Christ und Pfarrer gegen das Unrechtsregime des Dritten Reichs gearbeitet hat, in seiner Gefängniszelle das Gedicht geschrieben hat, das wir zu beginn des Gottesdienstes gesungen haben.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiss an jedem neuen Tag. 

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass durch Euren Glauben in Euch genau dieses Gottvertrauen und diese Zuversicht wachsen möge und von Tag zu Tag immer stärker werden möge. Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr immer merkt, dass allein dieser Hirte Euch durch die dunklen Täler zu den frischen Auen führt.

Ich wünsche Euch einen starken Glauben, der so wie es Paulus in seinem Brief an die Römer beschreibt, allem Scheiß in dieser Welt widersteht:

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Römer 8, 38-39

Amen.

Pfr. Martin Dubberke

Pfarrer Martin Dubberke | Bild: Johannes Dubberke
Pfarrer Martin Dubberke | Bild: Johannes Dubberke

Predigt im Gottesdienst am Sonntag Misericordias Domini – Konfirmation in der Johanneskirche zu Partenkirchen am 4. Mai 2025, Römer 8, 38-39

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