Pfr. Martin Dubberke
Erquicken | Bild: Martin Dubberke

Richtlinienkompetenz

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Wochenspruch aus Matthäus 11,28

Himmel und Erde sind dein, du hast gegründet den Erdkreis und was darinnen ist. Nord und Süd hast du geschaffen.
Psalm 89,12-13

Es ist alles durch Christus und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.
Kolosser 1,16-17

Wie immer hatte ich auch am Freitag meine Gedanken zu Losung und Lehrtext ins Netz gestellt und zugleich in den sozialen Medien gepostet. Im Mittelpunkt stand ja am Freitag das Thema Kirchenaustritt. Ein alter Bekannter reagierte darauf mit folgenden Worten:

„Du hast so Recht mit Deiner Vermutung…. Hab gerade mit Freunden diskutiert. Man sucht in dieser irren Zeit Halt und Zuspruch und nicht Politik und Bevormundung.“

Tja, und nichts anderes hat uns Jesus einst versprochen. Heute am 2. Sonntag nach Trinitatis werden wir mit dem Wochenspruch daran erinnert:

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Matthäus 11,18

Ist nicht das, was die Menschen von uns als Pfarrern und als Kirche auch erwarten? Wir sollen nicht die Pressesprecher irgendeiner Partei sein. Und doch müssen wir auch in diesen Zeiten Position beziehen und deutlich machen, was Gott eigentlich von uns möchte, und dass viele Missstände ihren Ursprung in unseren Ängsten, Feigheiten und vor allem Bequemlichkeiten haben, was sich die Parteien zu Nutze machen.

Es ist also immer wieder wichtig, daran zu erinnern, dass Himmel und Erde und alles, was darinnen ist, von Gott geschaffen ist. Also, auch wir Menschen mit unseren Unterschieden. Wir sind von Gott geschaffen und haben unsere Aufgaben in unserem Leben. Eine davon ist, z.B., mit dem, was Gott gegründet hat, verantwortlich umzugehen, weil wir ja für uns allein und unseren bequemlichen Egoismus geschaffen worden sind, sondern weil wir alle auf dieser Erde und diesem Himmel miteinander zurechtkommen müssen. Und natürlich ist klar, wer hier gewissermaßen der Boss ist. Nicht der Mensch, sondern Gott. Er hat die Richtlinienkompetenz; er allein. Und wir können sie Tag für Tag nachlesen.

Alles ist durch Jesus und zum ihm geschaffen. Jesus hat uns den Weg gezeigt, wie wir mit unseren Unterschieden leben können. Und Jesus hat vor allem auch gezeigt und immer wieder deutlich gemacht, dass Gott uns alles in unsere Hand gegeben hat, damit wir verantwortlich mit allem umgehen können, so dass niemand zu Schaden kommt und alles auskömmlich und in Frieden und Freiheit miteinander leben können. Also, keine Bevormundung unter den Menschen geschieht, keine Entmündigung, keine Angst. Warum hat denn Jesus uns immer und immer wieder daran erinnert, dass wir unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst? Das ist doch die Formel des Gleichgewichts. Nur, wenn ich den anderen liebe, kann es mir am Ende gut gehen. Nur wenn ich die Schöpfung Gottes mit all seinen Geschöpfen liebe, kann es mir am Ende gut gehen. Und das Verrückte daran ist, dass es dann nicht nur mir gut geht, sondern allen anderen auch.

Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zu Losung & Lehrtext vom 18. Juni 2023

Pfr. Martin Dubberke
Pfr. Martin Dubberke

Wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen wollen oder mit mir ins Gespräch kommen möchten oder ein Feedback zu meiner Predigt geben wollen, schreiben Sie mir bitte einfach eine kurze Nachricht:


Kleiner Buchtipp am Rande

Auf eine Tasse Kaffee mit GottIhr erhaltet das Buch in der Buchhandlung Eures Vertrauens oder: