Pfr. Martin Dubberke
Impuls zu Losung und Lehrtext am Montag 20230313 | Bild: Martin Dubberke

Kehrtwende

Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.
Psalm 115,2-3

Über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr.
Apostelgeschichte 17,30

Wie oft bin ich schon in meinem Leben gefragt worden: „Wo ist denn nun dein Gott?“ Oder: „Es kann keinen Gott geben, weil es sonst keine Kriege, keinen Hunger, keine Unterdrückung gäbe.“

Es sind vor allem Menschen, die man früher als Heiden bezeichnet hat, also Menschen, die nicht an Gott glauben, die mir immer wieder solche Fragen stellen. Und dann verwickle ich sie gerne in Gespräche. Ob es mir am Ende gelingt, sie davon zu überzeugen, dass es Gott gibt, weiß ich nicht. Aber in den meisten Fällen nehme ich wahr, dass sich etwas bei ihnen verändert hat, sich eine etwas andere Perspektive eröffnet hat, ich sie vielleicht sogar an der einen oder anderen Stelle überraschen konnte.

Ja, es ist Gott im Himmel. Ja, es gibt diesen Gott im Himmel, der alles schaffen kann, was er will, auch wenn es manchmal schwerfällt, das zu glauben. Doch gleichzeitig kann ich ihm nicht alles in die Schuhe schieben, was der Mensch macht. Das ist vielleicht eines der größten Probleme. Glauben doch viele Menschen, dass Gott verantwortlich für die Kriege ist, weil er sie doch beenden könnte. Aber das stimmt nicht. Der Mensch hat den Krieg begonnen und so muss der Mensch auch den Krieg wieder beenden. Wenn der Mensch einen Krieg beginnt, dann verstößt er gegen die Gebote Gottes:

Du sollst nicht töten.

Du sollst nicht stehlen.

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Schauen wir uns doch nur den aktuellen Krieg vor den Türen der EU an?

Es wird getötet. Es wird gestohlen. Es wird falsch Zeugnis geredet. Man nennt es auch gerne Propaganda, wo die Wahrheit gedreht, verdreht, entstellt wird. Es wird das Land des Nächsten begehrt. Damit wird doch deutlich, dass Gott Regeln gegeben hat, damit die Menschen friedlich und in gegenseitiger Achtung miteinander leben können. Daran wird deutlich, dass Gott den Willen zum friedlichen Miteinander hat. Es ist also der Mensch, der dem Willen Gottes nicht folgt.

Aber der Krieg ist ja „nur“ das offensichtliche Symbol der Abkehr von Gottes Geboten. Wie oft redet unsereins falsch Zeugnis wider seinen Nächsten, weil er auf sein eigenes Image bedacht ist, sein eigenes Bild in der Öffentlichkeit oder in einem Team? Wie oft wird unsere Gesellschaft vom Neid geprägt? Wie viele Debatten werden in unserer Gesellschaft oder von der Politik geführt, die im Allgemeinen Neiddebatten genannt werden? Du sollst nicht begehren…

Gott hat sich uns gezeigt. Er hat uns alles an die Hand gegeben, damit wir gut auf seiner Erde leben können. Aber der Mensch ist von diesem Wege abgekommen. Er ist von den vielen kleinen Schlangen, die sich alltäglich durch das Leben schlängeln verführt worden, weil eben Menschen falsch Zeugnis reden, weil Menschen Meinung machen, weil Menschen fortgesetzt die Gebote Gottes ignorieren und dann am Ende auch noch feststellen, dass es keinen Gott geben soll. Dabei haben sie selbst in aller Freiheit, die uns Gott geschenkt hat, seine Gebote missachtet. Und sie beklagen, dass es keinen Gott geben soll, weil sie nun mit den Konsequenzen ihres eigenen Handels leben müssen. Das ist doch eigentlich ziemlich absurd.

Aber, und nun kommt das ganz große Aber:

Über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr.
Apostelgeschichte 17,30

Tja, so ist Gott: Er gibt uns jeden Tag eine neue Chance, sich wieder auf den Weg zu ihm zurück, zu seinen Geboten, seinem Willen und damit zu unser aller Frieden und Freiheit zu begeben. Jeder Tag, den er werden lässt, ist eine Einladung an die Welt, jeden einzelnen Menschen – auch an Dich – zur Kehrtwende. Und die ist heute notwendiger denn je, wenn wir seine Schöpfung und damit auch uns selbst nicht gegen die Wand fahren wollen.

Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 13. März 2023

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