Pfr. Martin Dubberke
Wahlbenachrichtigung | Bild: Martin Dubberke

Seid Täter des Wortes

Es ist Wahlsonntag. Seit Wochen erleben wir Wahlkampf. Die Kandidaten reisen durchs ganze Land. Sie schauen uns von den Plakatwänden mit zur Tat entschlossenen Gesichtern an, die einem das Gefühl geben sollen: „Der Mann oder diese Frau ist entschluss- und handlungsfreudig und packt an. Das ist das, was wir brauchen.“

Sie alle wollen das Beste für uns und wollen dafür das Beste, was wir zu bieten haben: Unsere Stimme, unser Ja zu ihnen.

Doch wie schaut es nach der Wahl in der Realität aus, wenn die Wahlversprechen auf dem Prüfstand der Realpolitik stehen?

Der Monatsspruch aus dem Brief des Jakobus passt hier wunderbar:

Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein;
sonst betrügt ihr euch selbst.
Jakobus 1,22 

Wer sich selbst betrügt, betrügt auch seinen Nächsten. Zu versprechen und dann nicht Täter des Wortes zu sein, führt zu Enttäuschungen und Enttäuschungen führen zu Vertrauensverlust und Vertrauensverlust wird – darüber habe ich mich gerade dieser Tage mit jemandem auf der Straße unterhalten – zu einem Problem für die Innere Sicherheit unseres Landes.

Als Kirche kennen wir das auch. Da wird das mit dem kernigen Satz „Wasser predigen, und Wein saufen“ zusammengefasst. Wenn die Menschen uns nicht mehr vertrauen, wenn wir unsere Glaubwürdigkeit verlieren, verlieren wir die Menschen. Dann treten sie aus, weil wir für sie belanglos geworden sind. Ich will nicht, dass Gott, Glaube und Kirche belanglos werden.

Politik und Kirche haben manchmal mehr gemeinsam als wir es gemeinhin glauben. Es geht um glaubwürdiges Reden und glaubwürdiges Handeln, das über die eigene Person hinausgeht und immer das Wohl der Gemeinschaft im Blick hat. Politik verantwortet ihr Handeln vor dem Wähler, Kirche verantwortet ihr Handeln vor Gott. Im Wort Verantwortung steckt das Wort Antwort. Und die Antwort ist stets die Tat, die sich aus dem Hören des Wortes Gottes ergibt. Das wirkt sich in alle Lebensbereiche des Menschen aus, auch in die Politik. Drum seid Täter des Wortes.

Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zum Monatswort Oktober 2023 aus dem Brief des Jakobus 1,22 

Pfr. Martin Dubberke
Pfr. Martin Dubberke

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