Pfr. Martin Dubberke

Etwas Weihnachten mitten im Sommer

Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll.
Maleachi 3,1

Der Engel sprach zu den Hirten: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird.
Lukas 2,10

Mitten im Sommer, werden wir heute Morgen durch Losung und Lehrtext an Weihnachten erinnert. Als ich am Wochenende mit meiner Frau in Garmisch über den kleinen Kunsthandwerkmarkt vor dem Kongresshaus vorbeigeschlendert bin, wo wir uns ein wunderschönes Holzschwein gekauft haben, da warb einer der Händler damit, dass es nur noch 122 Tage bis Weihnachten seien. Mit anderen Worten, Weihnachten will gut und vor allem langfristig vorbereitet sein.

So, wie vieles in unserem Leben gut vorbereitet sein will und auch zuweilen eines langen Atems bedarf. Und da braucht man auch immer wieder einen, der einen auf dem Weg begleitet, den Weg weist und für Orientierung sorgt, damit man sich nicht im Alltäglichen verliert, sondern das Ziel im Auge behält, damit am Ende einem die große Freude widerfährt, die Gemeinschaft schafft.

Es sind in den biblischen Geschichten immer die Engel, die uns Menschen den richtigen Kick zur rechten Zeit geben, die uns anstupsen und auf die richtige Spur setzen. Leider passiert es immer wieder, dass Menschen – auch unsereins, die wir doch eigentlich von Berufswegen einen besonderen Sensus für Engel haben sollten – einen Engel, wenn er vor uns steht, nicht sofort als solchen erkennen, weil unser Blick von den vielen Flügelwesen und Puttenengeln vollkommen verblendet ist. Dabei ist ein Engel nichts anderes als ein Bote Gottes in Menschengestalt, der uns Mut zuspricht, der uns sagt: „Fürchtet euch nicht, denn da ist einer, der Euch den Weg vorbereitet hat. Ihr müsst nur seinen Spuren folgen…“

In diesem Sinne lasst uns die Augen und Herzen öffnen, um den Engel neben uns auch als Engel zu erkennen.

Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 27. August 2019