Pfr. Martin Dubberke

Eine enge Beziehung – Gedanken zum Monatswort

Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.
Hiob 9,8-9

Das sagt Hiob, nachdem er sich angehört hat, was ihm sein Freund Bildad zu sagen hatte. So wie auch die beiden anderen Freunde kam Bildad mit vielen Ratschlägen und gut gemeinten Worten. Aber sie lebten alle in einer anderen Lebenswirklichkeit, was Hiob jetzt am besten tun müsste, um wieder gesund zu werden und sein altes Leben zurückzubekommen. Hiob – und das hatte Gott Satan ja deutlich gesagt – war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. Wie sollte er da verstehen, dass Gott mit Satan eine Wette eingegangen war, eine Wette darum, wer von beiden mächtiger ist. Und so hat der Satan alles drangesetzt, diese Wette zu gewinnen.

Doch was passiert? Satan nimmt Hiob seine Söhne und Töchter, seinen Reichtum, einfach alles. Doch Hiob klagt nicht den Satan an. Er ringt nicht mit ihm. Der Satan ist für ihn kein Gegenüber. Er zieht ihn an keiner Stelle in Betracht. Er existiert für ihn gewissermaßen gar nicht. Sondern er ringt mit Gott, weil er nicht versteht, warum er ihm das antut. Und Hiob stellt Gottes Macht an keiner einzigen Stelle in Abrede. Auch nicht in seiner Reaktion auf Bildad.

Und das beeindruckt mich. Es beeindruckt mich zutiefst, dass Hiob nicht von Gott lässt, sich an keiner anderen Stelle von Satan auf die andere Seite ziehen lässt. Und es beeindruckt mich, wie er seinen Freunden genau das vermittelt. Hiob in seiner Not und eigentlich auch Ratlosigkeit hat sich an Gott gewissermaßen festgebissen. Er kommt, so verrückt es ist, durch diese Wette zwischen Gott und Satan mit Hilfe Satans noch näher zu Gott. Seine Beziehung zu Gott wird noch intensiver, noch existentieller.

Und genau das wünsche ich mir in diesen Zeiten auch: Dass wir uns nicht von dem Bösen, das um uns herum geschieht, auf die Seite Satans ziehen lassen, sondern unsere Beziehung zu Gott noch intensiver wird, wir sie noch intensiver leben. Hiob hat uns das auf beeindruckende Weise vorgelebt. Und weil er es so gemacht und geglaubt hat, wie er es getan hat, ist er alt und lebenssatt gestorben.

Pfr. Martin Dubberke, Gedanken zum Monatswort November 2023 aus Hiob 9,8-9

Pfr. Martin Dubberke
Pfr. Martin Dubberke

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