Pfr. Martin Dubberke

Der Schlüssel zur Freiheit

Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 28. Dezember

Der HERR sieht vom Himmel auf die Erde, dass er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes.
Psalm 102,20-21

Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
2.Korinther 3,17

Wir Menschen bauen uns eine ganze Menge Gefängnisse, mit denen wir einander gefangen halten. Und wir bauen uns auch eigene Gefängnisse, die nur für uns alleine sind.

Wir bauen Gefängnisse, die nicht allein für Straftäter oder Verbrecher sind, sondern gebaut werden aus Steinen unserer Angst, unserer Mutlosigkeit.Gefängnisse, die für Menschen sind, denen wir nicht über den Weg trauen oder, weil wir uns selbst nicht trauen, uns also das Selbstvertrauen fehlt, wo wir zu wenig geliebt wurden und selbst zu wenig lieben.

Gott hat uns das Doppelgebot der Liebe geschenkt. Dieses “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst” ist der Schlüssel zur Freiheit. Denn in der Nächstenliebe ist ein enormer Vertrauensvorschuss enthalten, nämlich die Bereitschaft, im schlimmsten Falle nicht wiedergeliebt oder enttäuscht zu werden. Ich kann das aber aushalten, weil ich mich von Gott geliebt weiß und fühle. Und weil dem so ist, bin ich stark und kann der Versuchung widerstehen, dem anderen ein Gefängnis – welcher Art auch immer – zu bauen und damit ihm und auch mir die Freiheit zu nehmen.

Das Doppelgebot ist der Schlüssel und der Weg zur Freiheit. Im Doppelgebot wirkt der Geist des HERRN. Und wo der Geist des HERRN ist, da ist Freiheit.