Pfr. Martin Dubberke
Fronleichnam 2022 in Garmisch - Pfr. Josef Konitzer & Pfr. Martin Dubberke | Bild: Johannes Dubberke

deMONSTRIEREN

Liebe Geschwister, ich muss Martin Luther widersprechen, der eine sehr kritische Haltung zu Fronleichnam hatte. Ich glaube, dass es wichtiger denn je ist, wenn ich mir diese Welt anschaue, in der so viel Krieg, Ausbeutung, Ungerechtigkeit, Unterdrückung und auch Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit herrscht, dass wir die Gegenwart Jesu Christi in dieser Welt demonstrieren. Aus unseren Kirchen hinausgehen und auf unseren Straßen zeigen, was uns wichtig ist, woran wir glauben, woraus wir für unser gemeinsames Leben unsere Kraft ziehen, was die Grundlage unseres gemeinsamen Lebens ist, der Glaube an Jesus Christus. Jesus Christus ist für uns alle gestorben und wieder auferstanden. Und bevor er all das Leiden auf sich genommen hat, hat er uns das Abendmahl gestiftet. Miteinander um einen Tisch herum zu sitzen, zu essen und zu trinken, ist mehr als nur die bloße Nahrungsaufnahme. Um einen Tisch herum zu sitzen und miteinander zu essen, bedeutet auch, miteinander zu kommunizieren. Und all das in seiner Gemeinschaft schaffenden Gegenwart.

Dietrich Bonhoeffer hat in seinem Buch „Gemeinsames Leben“ geschrieben:

Die Gemeinschaft des heiligen Abendmahls ist die Erfüllung der christlichen Gemeinschaft überhaupt. So wie die Glieder der Gemeinde vereinigt sind in Leib und Blut am Tische des Herrn, so werden sie in Ewigkeit beieinander sein. Hier ist die Gemeinschaft am Ziel. Hier ist die Freude an Christus und seiner Gemeinde vollkommen. Das gemeinsame Leben der Christen unter dem Wort ist im Sakrament zu seiner Erfüllung gekommen.

Jesus Christus hat uns eine Mission für unser Leben gegeben. Das heißt, wir haben eine Botschaft für diese Welt, die die Grundlage für das friedliche Miteinander der Völker zueinander ist. Die die Grundlage für den Erhalt Gottes wunderbarer Schöpfung ist. Wir haben miteinander eine Mission, nämlich den Auftrag direkt von Jesus. Jesus selbst hat uns miteinander in die Welt hinausgeschickt, um seine Botschaft weiterzutragen, seine Botschaft der Liebe zu Gott und der Nächstenliebe, die erst Gemeinschaft möglich werden lässt.

Das kann man nicht alleine, sondern nur gemeinsam, denn Jesus hat uns miteinander auf den Weg geschickt, aus unseren Kirchengebäuden in die Welt hinauszugehen, unseren Glauben zu leben, zu lehren, zu erklären und andere Menschen zu begeistern, um sie mit auf den Weg zu nehmen.

Und genau deshalb ist es wichtig, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen und zeigen, dass Jesus Christus in unserer Welt durch und mit uns noch immer gegenwärtig ist.

Amen.

Pfr. Martin Dubberke
Pfarrer Martin Dubberke

Pfr. Martin Dubberke, Andacht am 2. Altar zu Fronleichnam in Garmisch am 16. Juni 2022

 

Wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen wollen oder mit mir ins Gespräch kommen möchten oder ein Feedback zu meiner Predigt geben wollen, schreiben Sie mir bitte einfach eine kurze Nachricht.