In den vergangenen Wochen hat mich in den Nachrichten immer wieder eines fasziniert: Wann immer die Reporter und Korrespondenten vom Maidan in Kiew berichtet haben, konnte ich im Hintergrund geistliche Gesänge hören. Die Demonstranten holten sich hier anscheinend Kraft, Mut, Bestärkung und auch Trost angesichts der vielen Toten. Man konnte glatt den Eindruck gewinnen, als gäbe es nicht nur die drei Oppositionsführer Klitschko, Jazenjuk und Tjahnybok, sondern noch einen vierten.
Durch seine Kraft hat Gott Christus von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.
Epheser 1,20-21
An Jesus kommen wir nicht vorbei. Die geistlichen Gesänge vom Maidan halten uns vor Augen, dass die Macht eines jeden Menschen nur eine vorübergehende ist, die man nicht für immer festhalten kann. Das gilt sowohl für diejenigen, die sie haben als auch diejenigen, die sie wollen. Es gibt nur einen, der die absolute Macht hat: Gott. Und er teilt sie sich mich Jesus und das nicht nur in dieser, sondern auch in der zukünftigen Welt. An Jesus kommt man auf Dauer nicht vorbei.
Damit ist klar: Jesus ist der Maßstab der Macht. Und wie geschieht seine Macht? Nicht mit Krieg, sondern mit Nächstenliebe. Also, mit der größten Herausforderung, die es gibt. Es ist leichter, ein Machtwort zu sprechen, als den langen Weg der Nächstenliebe zu gehen. Ich muss in vielen Situationen über meinen Schatten springen, wo ich lieber, jemandem auf den Kopf hauen möchte. Jesus lädt mich ein, auch Menschen, die ich nicht ausstehen kann, die mir zu anstrengend sind, in Nächstenliebe begegnen.
Nächstenliebe ist nichts Romantisches, sondern harte Arbeit, aber sie ist das Machtprinzip, das Gott mit Jesus in dieser und der zukünftigen Welt installiert hat. Und deshalb ist es auch das einzige Machtprinzip, das sich auf Dauer durchsetzen wird.