Ich liebe einfach diesen erstaunlich sympathischen Snobismus, diesen diskreten Schweizer Humor.
Heuer musste ich interessanterweise einige Male an Commissario Montalbano denken, weil Suter – ähnlich Camilleri – Allmen in eine Alterskrise schickt. Allmen spürt plötzlich, dass das Alter zuschlägt und zugleich ist er von extremer Virilität und seine Frauen werden immer jünger und exotischer. Aber auch Carlos bekommt plötzlich andere Seiten. Er wird härter. Und Maria? Maria gewinnt auch immer mehr Profil. Ihre Intelligenz und Ihr Unternehmersinn kommen immer mehr zum Einsatz. Suter versteht es wunderbar, die zentralen Protagonisten immer weiter zu entfalten und neue Optionen für die Zukunft zu eröffnen.
Naja, und das Ende dieses Romans ist ein absoluter Höhepunkt männlicher Rache in der subtilsten Form. Aber auch eine Rache, die man sich im wahrsten Sinne des Wortes leisten können muss.
Ich erwarte den nächsten Allmen sehnsüchtiglich 😉
Pfr. Martin Dubberke
Bibliographische Angaben
Martin Suter – Allmen und der Koi
Erschienen bei Diogenes am 01. Oktober 2019, ISBN 978-3-257-07075-0