Pfr. Martin Dubberke
Schafe im Streichelzoo des Zoologischen Gartens | Bild: Martin Dubberke

Macht die Herzen weit und offen

Der Wolf findet Schutz beim Lamm,
der Panther liegt beim Böcklein.
Kalb und Löwe weiden zusammen,
ein kleiner Junge leitet sie.
Jesaja 11,6

Was für paradiesische Zustände?!?! An so einem kleinen Vers, der nun schon um die 2750 Jahre alt ist, können wir erkennen, wie weit wir von diesem Idealzustand entfernt sind. Auch wenn es mich drängt, aber ich möchte jetzt gar nicht über den Krieg, die Ukraine und all die damit verbundenen Konsequenzen für unser Leben und unsere Gesellschaft schreiben, denn wir wissen es alle viel zu gut, was das für uns bedeutet, mit welchen Ängsten und Befürchtungen wir uns gerade tragen.

Während ich das hier schreibe, erhalte ich auf meiner Uhr eine Katastrophenwarnung. Ja, heute ist nationaler Warntag. Und ich bekomme diese Meldung gleich mehrfach. Hurra, dieses Mal hat es funktioniert -zumindest bei mir. Aber es war ein komisches Gefühl, als ich nach dem Signal auf meine Uhr – eine Smartwatch – schaue und die Warnung lese.

Das Paradies ist noch weit entfernt, denke ich so bei mir. Und immerhin ist es in mehr als 2700 Jahren nicht gelungen, dass der Wolf beim Lamm Schutz findet und der Panther beim Böcklein liegt.

Diese Zeiten bereiten mir große Sorge, persönlich, was meine Familie und auch mich betrifft und in gleichem Maße auch, was die Welt, die Menschen um mich herum, hier in meiner Gemeinde, in meinem Ort, in meinem Landkreis betrifft.

Wir gehen auf das Ende des Kalenderjahres zu. Was wird uns im neuen Jahr erwarten? – Und dann fällt mein Blick plötzlich auf die letzten Worte des Verses:

…ein kleiner Junge leitet sie.

Unwillkürlich muss ich an das kleine Kind in der Krippe denken, dieser kleine Junge, den Gott in unsere Welt geschickt hat, damit er in unseren Herzen wohne, um uns zu leiten. Und genau das ist es, was mir jeden Morgen, Mittag, Abend neue Kraft und neuen Mut schenkt und vor allem Zuversicht. Es ist die Zuversicht, die uns Jesus Christus selbst schenkt. Also macht Eure Herzen weit und offen, dass dieser Jesus in Euch einziehen kann.

Euer

Pfarrer Martin Dubberke

Gedanken zum Monatsspruch Dezember 2022 aus Jesaja 11,6

Pfarrer Martin Dubberke
Pfarrer Martin Dubberke

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