Am Aschermittwoch ist alles vorbei,
die Schwüre von Treue sie brechen entzwei
Von all deinen Küssen
darf ich nichts mehr wissen
Wie schön es auch sei
dann ist alles vorbei
Unser Herr Jesus Christus,
in der Nacht, da er verraten ward,
nahm er das Brot, dankte und brach’s und und gab’s seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt hin, dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird.
Solches tut zu meinem Gedächtnis.Desselbigengleichen nahm er nach dem Abendmahl auch den Kelch,
gab ihnen den und sprach:
Nehmt hin und trinket alle daraus.
Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut,
das vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Solches tut, sooft ihr es trinket, zu meinem Gedächtnis.
Und diese Passionszeit endet mit dem „Triumph von Ostern“ – wie es die englische Kriminalautorin und Pfarrerstochter Dorothy L. Sayers einmal in einem Essay geschrieben hat.
Ich gebe zu, das klingt an einem Geburtstag nach verdammt schwerer Kost. Ist es aber unterm Schlussstrich nicht, weil es um das volle Leben geht. Es geht um die beiden Extreme in unserem Leben: Zu Leiden und voll Freude aus dem Vollen zu schöpfen und zu genießen.
Und so ein Tag, an dem man die Grenze von vollkommener Ausgelassenheit zur Passion überschreitet, lässt uns den Wert der Freude deutlich spüren. Ich weiß nicht, worauf Sie vielleicht in den kommenden Wochen verzichten werden. Aber der selbst gewählte Verzicht auf das, was uns selbstverständlich ist, kann uns deutlich machen, was wir im Überfluss haben, den andere nicht haben. Das Durchbrechen der Selbstverständlichkeit schärft die Wahrnehmung für das Wesentliche und lädt zur Dankbarkeit gegenüber Gott ein, weil auch der Selbstverzicht ein Luxus ist, den viele andere Menschen in dieser Welt und auch in unserem Land, in unserer Stadt nicht haben.
Und so ist das Zusammenfallen Ihres Geburtstages mit der Fasnacht ein ganz besonderes Geschenk für Sie, auch wenn es sich vielleicht nicht bei der ersten Tasse Kaffee erschließen lässt, sondern erst bei der zweiten.
Und damit leite ich zur Losung und zum Lehrtext über:
Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.
Psalm 145,15-16
Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?
Matthäus 6,26
Ist das nicht wunderbar? Der liebe Gott sorgt dafür, dass wir gesättigt werden. Ich weiß sehr wohl, dass es den einen oder anderen gibt, der sagt: Was soll ich arbeiten gehen, wenn ich es so von Gott bekomme?
Das ist vielleicht die falsche Herangehensweise. Ich lese darin mehr die Zuversicht, dass Gott mich nicht alleine in meinem Leben lässt, sondern dafür sorgt, dass weder mein Leib, noch meine Seele verhungern muss. Er sagt nicht, dass es Kaviar gibt. Es kann auch Brot und Wasser sein, das mich sättigt.
Das macht auch deutlich, dass Gott uns alles in die Hand gegeben hat, was wir zum Leben brauchen, ohne, dass Leib und Seele verhungern müssen. Er hat uns die fruchtbare Erde gegeben und seine Gebote, beides kann uns satt machen und in Frieden nach seinem Wohlgefallen leben lassen. Ich möchte mit einem kleinen Gebet von Michael Weiße und Otto Riethmüller schließen:
Vater aller Gaben, alles, was wir haben, alle Frucht im weiten Land ist Geschöpf in deiner Hand.
Hilf, das nicht der Mund verzehrt, was uns deine Hand beschert, ohne, dass das Herz dich ehrt.