Ich denke nicht, dass Frau Schavan gehen sollte. Das Problem liegt doch woanders. Warum haben denn die Gutachter damals bei Frau Schavan nicht festgestellt, dass die Doktorarbeit – ich sage es mal so – nicht den akademischen Qualitätsanforderungen entsprochen hat?
Damit steht für mich zuvorderst der Doktorvater am Pranger, der seinen Job nicht richtig gemacht hat. Konsequenterweise müsste man jetzt alle Dissertationen, die beim Doktorvater von Frau Schavan gemacht worden sind, unter die Lupe nehmen und ich fürchte, da werden viele Ihren Doktortitel verlieren und wahrscheinlich sogar einige, die heute im Wissenschaftsbetrieb als verdiente Professorinnen und Professoren tätig sind.
Der Fehler liegt im System und damit stellt sich die Frage an das Gremium, das Frau Dr. Schavan den Doktortitel aberkannt hat, wie ernst sie es mit der akademischen Würde nehmen und wie konsequent sie nun rückwirkend vorgehen. Sie haben sich nämlich nun für Jahre Arbeit auf den Schreibtisch gelegt, wenn sie nicht als populistische Doktorkiller im Wahlkampf gelten wollen. Ab heute müssen sie alle Dissertationen, die an der UNI-Düsseldorf gemacht worden sind, auf den Prüfstand stellen, wenn sie nicht ihre akademische Glaubwürdigkeit verlieren wollen.
Und weitergedacht, müssten alle Doktoranden der Uni Düsseldorf sich einen neuen Doktorvater oder eine neue Doktormutter an einer anderen Universität suchen, um sicher zu gehen, dass nicht eines Tages eine Kommission die eigene Inkompetenz auf einen ehemaligen Doktoranden abschiebt. Ein Doktorandenstreik an der Uni Düsseldorf wäre an dieser Stelle eine ehrliche Maßnahme.
Bildquelle:von AndreasSchepers
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