Pfr. Martin Dubberke
Impuls zu Losung und Lehrtext am Dienstag | Bild: Martin Dubberke

Das Herz ausrichten

Der Herr, unser Gott, verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns.
1. Könige 8,57

Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
1. Thessalonicher 3,5

Ich schlage die Zeitung auf, höre die Nachrichten im Radio, sehe die Nachrichten im Fernsehen und wenn ich nicht so sehr an Gott glauben würde, könnte man glatt ob all der Katastrophen, der Kriege, der Unterdrückung, könnte man angesichts all der schlechten Nachrichten, mit denen man Tag für Tag konfrontiert wird, auf die Idee kommen, dass sich Gott von uns abgewandt hat, dass er uns verlassen hat, seine Hand von uns abgezogen hat. Da könnte glatt die Theodizee-Frage aufkommen, also: Warum lässt Gott al das zu?

In Wahrheit ist es nämlich umgekehrt. Es gibt keinen Gott, der all das zulässt, sondern es ist der Mensch, der all das zulässt, weil er Gott verlassen hat.

Dass es Krieg in unserer Welt und auch vor unserer Haustür gibt, ist menschengemacht. Dass es so viele Opfer beim Erdbeben in Syrien und der Türkei gab, war ebenfalls menschengemacht, weil man nicht erdbebensicher gebaut hat, weil die Korruption und der eigene Vorteil im Vordergrund standen. Das war kein „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, sondern „Ich liebe nur mich selbst allein.“

Wir können tagtäglich sehen, wohin das führt. Und gleichzeitig können wir aber auch in unserem Alltag erleben, was passiert, wenn Nächstenliebe waltet, wenn die Menschen sich nicht von Gott abwenden, sondern aus ihrem Glauben heraus dem Nächsten und der Schöpfung zugewandt sind und vor allem entsprechend handeln. Und das sind meist die sogenannten Kleinigkeiten. Das ist zum Beispiel die junge Mutter, die in der Gemeinde noch für einen alten Menschen, der es nicht mehr alleine schafft, einkaufen geht. Das sind die Menschen, die in einer Gemeinde sich zusammengetan haben, um Umweltarbeit zu machen und mit dem umweltgerechten Umbau der Kirchengemeinde anderen ein gutes Beispiel geben wollen, Mut machen wollen, es dem gleich zu tun.

Oder ich denke nur an die vielen Menschen, die unsere Tafelarbeit unterstützen und Lebensmittel spenden. Wenn sich Gruppen und Vereine zusammentun und Geld sammeln oder Lebensmittel einkaufen und uns spenden oder Familien, die mit dem Auto vorfahren und dann einen Kofferraum voll von Lebensmitteln für die Tafel auspacken.

Es gibt so viele gute Beispiele, was geschieht, wenn Menschen sich auf den Weg machen, wenn Menschen ihre Herzen ausrichten auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus. Und deshalb glaube ich ganz fest daran, dass der Glaube an Gott die Menschen und damit die Welt zum Guten verändern kann.

Pfr. Martin Dubberke, Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 7. März 2023

Pfarrer Martin Dubberke
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