Pfr. Martin Dubberke
Seligkeit | Bild: Martin Dubberke

Seligkeit

Meine Zunge soll singen von deinem Wort; denn all deine Gebote sind gerecht.
Psalm 119,172

Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.
Römer 1,16

Heute sprechen mir Losung und Lehrtext so richtig tief aus dem Herzen. Und zugleich erfüllt mich auch eine gewisse Traurigkeit. Da besingt der Psalmist die Herrlichkeit des Wortes Gottes. Sein Herz ist voll, so voll, dass dieser Psalm 176 Verse hat. Und fast am Ende sagt er, dass Gottes Gebote ohne Ausnahme gerecht sind. Dieser Psalm ist also wie ein Ruf in die Welt, die Gebote Gottes anzunehmen und nach ihnen zu leben, weil nur sie das Leben auf Gottes weiter Erde wunderbar machen, so dass man nur dann die Herrlichkeiten Gottes und des Lebens mit all seinen verborgenen und offenen Möglichkeiten erleben kann. Es wäre eine Welt des Friedens, der Gerechtigkeit und der Freiheit. So wie uns Gott eben geschaffen hat.

Ich wünschte mir heute mehr von solchen Psalmsingern, die die Welt bewegen und begeistern würden, die Verblendeten wieder sehend machen und erkennen lassen, dass Gottes Gebote das Leben sind.

Es gäbe keine Kriege mehr. Und weil wir uns an die Gebote hielten, bräuchten wir auch keine Klimapolitik und niemand würde sich mehr wegen des Klimas auf der Straße festkleben, weil die Gebote deutlich machen, dass es immer auch um den Erhalt der Schöpfung Gottes geht, weil auch wir Menschen ein Teil der Schöpfung Gottes sind. Und nur, weil wir ein Teil sind, sind wir auf den Rest der Schöpfung angewiesen.

Ich könnte eine schier endlose Liste aufmachen, was alles anders wäre, wenn wir die Gebote Gottes leben würden. Diese Liste könnte wohl länger werden als der Psalm 119.

Die Gebote würden uns für Vieles sensibel machen, sie würden Wahlen verändern, weil nicht unser Egoismus, unser Neid, unser eigener Vorteil unser Wahlverhalten bestimmen würde. Unsere Kaufentscheidungen würden sich verändern. Unser Umgang mit Menschen würde sich verändern. Die Wirtschaft würde sich ändern. All das und vieles andere mehr würde sich ändern, wenn wir die gerechten Gebote Gottes leben würden, weil wir nicht mehr auf unseren Vorteil bedacht wären.

Doch all dem steht heute eine Entkirchlichung, eine Säkularisierung der Menschen gegenüber. Allein bei uns in Deutschland haben wir in unseren Kirchen so viele Mitglieder verloren, dass mittlerweile weniger als die Hälfte in unserem Land noch Mitglied einer Kirche sind. Wir verlieren die Menschen und ich glaube, dass es auch daran liegt, dass es uns nicht mehr gelingt, die Relevanz des Wortes Gottes, seiner Gebote für unser Leben deutlich zu werden zu lassen und wir uns mehr und mehr in Strukturellem verheddern.

Mir gefällt, was Paulus sagt: Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.
Römer 1,16

Ich schäme mich des Evangeliums auch nicht. Und ich will nicht müde werden, darüber zu sprechen, zu reden und mit anderen Menschen in Kontakt zu sein, um dafür zu begeistern.

Viele Menschen fragen mich immer wieder, was sie gegen die Missstände in der Welt um uns herum tun können. Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: Immer und immer wieder über das Evangelium ins Gespräch zu kommen. Immer und immer wieder anderen Menschen in charmanter Weise davon zu erzählen, welche Kraft ich daraus ziehe, wo mir mein Glaube geholfen hat und warum er mir geholfen hat, was ich mit ihm bewegen konnte, frei von dem Gedanken zu sein, sich zum Narren zu machen, denn die Kraft Gottes macht alle selig, die glauben. Und was ist Seligkeit? Das Gefühl voller Zufriedenheit und Glück, des vollendeten Heils. Und ganz ehrlich? Ist das nicht die Sehnsucht, die jeder in uns trägt?

Das Evangelium, die Gebote Gottes weisen uns den Weg dorthin. Also, schäme auch Du Dich des Evangeliums nicht!

Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zu Losung & Lehrtext vom 4. Mai 2023

Pfr. Martin Dubberke
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