Pfr. Martin Dubberke
Impuls zu Losung und Lehrtext am Donnerstag | Bild: Martin Dubberke

Seid stille

Seid stille vor Gott dem Herrn, denn des Herrn Tag ist nahe.
Zefanja 1,7

Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.
Matthäus 24,44

Wenn ich mich am Abend in mein Zimmer zurückziehe, habe ich in der Regel so gar keine Lust mehr, den Fernseher anzumachen oder Musik. Den ganzen Tag über sind Informationen über mich gekommen. Die Nachrichten, die Menschen, mit denen ich zu tun habe, Seelsorgegespräche, Telefonate, die Familie, die Kolleginnen und Kollegen, die Welt da draußen. Und dann komme ich in mein Zimmer, schließe die Tür hinter mir, atme einmal tief durch und höre die Stille.

Mit einem Male sind der ganze Lärm und das ganze Getöse verschwunden und ich spüre, wie es mir guttut.

Seid stille vor Gott dem Herrn…

Ja, einfach mal still sein. Einfach mal nicht reden, quasseln, ratschen, kommentieren, sondern einfach mal still sein. Alles, was an einem Tag gelaufen ist, zur Ruhe kommen zu lassen, nachwirken zu lassen und offen zu werden, innehalten.

So verstehe ich die Losung. Da hält jemand die Hand, wie ein Ausrufezeichen: „Halt, stopp, schweigen, sich auf Gott konzentrieren.“ Wir sind so mit uns selbst und allem möglichen anderen beschäftigt, dass wir glatt den Tag des Herrn verpassen würden. Also, innehalten ist angesagt, um bereit zu sein, denn wir wissen ja nicht, wann und wie und wo dieser Tag sein wird.

Ich empfinde den Tag des Herrn nicht als etwas Bedrohliches, dass da jetzt die große Katastrophe über uns hereinbricht, sondern für mich ist das eher die Aufforderung selbst bereit zu sein, sein Leben eben bewusst zu leben in seinem Verhältnis zu sich selbst, zu den Menschen um sich herum, zur Schöpfung und nicht zuletzt in meinem Verhältnis zu Gott. Es geht also auch darum die Verhältnisse in meinem Leben zu ordnen, um, wie man so schön sagt, in geordneten Verhältnissen zu leben.

Und genau deshalb ist es immer wieder aufs Neue wichtig, vor Gott still zu werden, um seinem Wirken in meinem Leben nachspüren zu können.

Pfr. Martin Dubberke, Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 9. Februar 2023

Pfr. Martin Dubberke
Pfr. Martin Dubberke

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