Pfr. Martin Dubberke

Ich finde die EDEKA-APP Klasse

Am Samstag lag im EDEKA meines Vertrauens ein Flyer für die EDEKA-APP aus. Ich hielt meine iPhone-Camera über den darauf abgebildeten QR-Code, um die APP zu laden und musste erleben, dass die APP in Deutschland nicht erhältlich war. Also, schrieb ich EDEKA eine Mail und bekam postwendend Antwort: Es wäre ihnen ja sehr unangenehm, aber es gäbe Probleme mit einem Update und sie würden unter Hochdruck dran arbeiten.

Gestern Abend nun, konnte ich sie downloaden. Und heute sollte der große Tag sein. Ich wollte sie zum ersten Mal ausprobieren. Gebe meinen PIN ein und hole mir meinen Bezahlende. Als meine Lieblingskassiererin alle Produkte erfasst hatte und es ans Bezahlen gehen sollte, halte ich Ihr das Display meines iPhones mit dem Bezahlcode hin.

Sie schaut mich an und fragt mich, was sie damit tun solle. Ich schaue sie lachend an und meine: „Das ist mein Bezahlcode. Ich will heute mal mit der APP bezahlen.“ Ich sehe ihr das Fragezeichen in ihrem Gesicht deutlich an: „Ich weiß nicht, wie das funktioniert.“

„Na“, antworte ich angesichts der kleinen Schlange hinter mir, „ich kann auch bar zahlen.“

Doch da packt sie ihr Wissensehrgeiz und sie meint: „Nö, das probieren wir jetzt mal aus. Dann weiß ich, wie es funktioniert.“

Also ruft sie ein paar Kolleginnen und Kollegen, aber sie alle schauen ratlos auf meine APP und wissen nicht, was sie tun sollen. Es bleibt dabei, ich bin der erste, der in dieser Filiale mit der APP bezahlen wollte. Wo bleiben das Feuerwerk, der Blumenstrauss und die Flasche Sekt?

„Sorry, aber ich habe nur die Einladung ihrer im Laden ausgelegten Werbung für die APP angenommen.“

Wir einigen uns darauf, dass ich doch ganz stinknormal in bar zahle.

Man sollte vielleicht, wenn man so eine schöne Kampagne für einen neuen Service macht, auch seine Leute schulen. Aber EDEKA wirbt ja auch nicht mit „Wir lieben Technik“, sondern mit „Wir lieben Lebensmittel!“

Nebenbei gesagt, wenige Tage vorher wollte ich auch die Netto-APP ausprobieren – also auch ein EDEKA-Produkt. Aber in meinem Keller-Netto am Kurfürstendamm hatte ich keinen Empfang und damit keinen Bezahlcode. Als ich der Kassiererin enttäuscht mein iPhone hinhalte und sage: „Schade, ich hätte so gerne die APP ausprobiert, aber ich habe hier im Laden keinen Empfang!“ meint sie nur, dass es oben vor dem Laden Empfang gäbe und ich mir ja oben vor dem Einkauf den Code holen könnte. Ich müsste dann halt nur den Einkauf innerhalb von fünf Minuten schaffen…

Vorsichtig frage ich, ob das Unternehmen vielleicht mit dem Gedanken spielen würde, hier  die technischen Voraussetzungen zu schaffen, damit man unten im Laden Empfang hätte und die innovative APP dann nutzbar wäre. Sie zeigt mit Ihrer Hand auf ein Schild mit einer großen Telefonnummer, das von der Decke herab hängt: „Sie können ja mal da anrufen und denen das vorschlagen.“

Ach ja, wie recht hatte doch Pretty Woman, als sie zu Richard Gere sagte: „Nur Bares ist Wahres!“