Pfr. Martin Dubberke

Gott begegnet uns im Traum

Was haben Sie denn heute Nacht so schönes geträumt? Jetzt sagen Sie bloß nicht, sie könnten sich nicht erinnern. Wenn nicht, könnte ich vielleicht mit Hilfe der Losung aus dem 1. Buch der Könige die Erinnerung wecken:

Da heißt es nämlich:

Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum in des Nachts, und Gott sprach: „Bitte, was ich dir geben soll!“  1. Könige 3,5

Also, wenn das kein Traum ist, dann weiß ich auch nicht. Stellen Sie sich das doch einfach mal vor: Gott begegnet ihnen im Traum und fragt Sie, was sie sich wünschen, was er ihnen geben soll. Das ist doch der pure Wahnsinn. Endlich mal in seinem Leben nicht zu jemandem gehen und sagen: „Weißt Du, was ich mir wünsche?“

Nein, da erscheint Gott im Traum und fragt: „Bitte, was ich dir geben soll!“

So, und jetzt kommt aber der entscheidende Moment. Sie sind in dem Moment überrascht und fühlen sich vollkommen überfordert.

„Gott, ja, Gott, was soll ich jetzt sagen?“

„Naja, sage einfach das, worum Du mich bitten willst!“

Und hier gibt es nun zwei Szenarien: Das eine sieht so aus: Sie wissen nicht, was sie sich wünschen sollen, weil sie eigentlich alles haben. Das zweite Szenario sieht so aus: Sie haben so viele Wünsche, dass die Maschine innerlich rattert, weil Sie sich nicht entscheiden können, ob Sie sich jetzt den Weltfrieden wünschen sollen oder doch ganz schlicht und einfach Geld, um sich ein Haus kaufen zu können. Ihnen gehen die ganzen Märchen mit der berühmten Fee durch den Kopf: Was haben die sich doch immer gleich gewünscht, um möglichst alles mit drei Wünschen zu bekommen? Eine Bitte, eine einzige Bitte. Die Schweißtropfen stehen auf der Stirn, weil man nichts falsch machen will.

Werfen wir doch einfach mal einen Blick auf das, was sich Solomo gewünscht hat:

Salomo sprach: Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. 1. Könige 3,5.9

Tja, das hat schon seinen Grund, weshalb Solomo als der weiseste Herrscher aller Zeiten gilt. Salomo, der große König Salomo, antwortet bescheiden und redet von sich selbst als Knecht, der seinem Gott dient. Und Solomo hat erkannt, was ein Knecht tun muss: Seinem HERRN gegenüber gehorsam zu sein. Und Gehorsam hat etwas mit Hören zu tun. Das bedeutet, zu hören, was Gott sagt, die Regeln und Gebote Gottes zu leben. Nur wenn er in diese r Weise ein guter Knecht ist, kann er unterscheiden, was wirklich gut und was wirklich böse ist. Und nur dann, wenn er das weiß, kann er auch Entscheidungen treffen. Das war schon ziemlich genial.

So, und nun wünsche ich Ihnen allen, dass Ihnen heute Nacht im Traum der liebe Gott begegnet und Sie dann genau wissen, was Sie antworten, wenn Gott zu Ihnen sagt: „Bitte, was ich dir geben soll!“

Und ganz nebenbei gesagt: Diese Aufforderung spricht Gott jeden Tag mindestens einmal zu uns. Und das verleitet mich zur letzten Frage:

Wissen Sie, warum Gott ihnen immer im Traum begegnet? Das ist ganz einfach: Da haben sie Zeit. Da sind sie da. Da sind sie nicht verplant. Da können Sie sich nicht rausreden.

Morgenandacht im LAFIM am 27. November 2014